Jazzflash
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Das Kühlungsborner Jazzmeeting gab Anstoß zur Formation dieses Quartetts. Es vereint Musiker der Berliner Szene, deren Geschichte verschiedener Begegnungen untereinander weit zurückreicht.
Die früheste passierte zwischen Akira Ando und Lenjes Robinson während ihrer gemeinsamen New Yorker Zeit. Der japanische Bassist und der afroamerikanische Schlagzeuger spielten zusammen in der Billy Bang Band. Sie tourten mehrfach durch Europa und wurden schließlich in Berlin heimisch. Hier sind sie feste Größen der Jazzszene geworden und wirkten neben Billy Bang hauptsächlich als Sidemen unterschiedlicher Gruppen. So spielte Akira Ando in "Takabanda" mit dem Altsaxophonisten Jan von Klewitz.
Aus dem zwischen 2005 und 2007 von Akira Ando geleitete "Orchestra Ignabru" ging das Kontrabassduo mit Hagen Stüdemann "Double Double Bass" hervor. Sie gaben gemeinsam unter anderem auch ein Konzert in der Jazzbühne Rostock.
Die vier Musiker bieten schwarz gefärbten Jazz mit hellen nervösen Saxophonlinien.
Jazzflash - Kunst ist nicht schön, sondern existentiell! Lenjes Robinson Schlagzeugspiel ist ein Beschwörungsritual: völlig im Jetzt und von unbeirrbarer Intensität. Dieses aufnehmend erhält der schiebende Drive der zwei Kontrabässe, unterbrochen durch Stüdemanns Klang und Körperattacken eine völlig eigene Atmosphäre.
Andos Basspiel wurzelt im Jazz Mitte der sechziger Jahre. An Konsequenz und Unmittelbarkeit geht er jedoch weit über seinen damaligen Lehrer Reggie Workman hinaus, hält aber dessen Feeling für Groove in jeder Spielsituation aufrecht.
Für Jan von Klewitz ist Ando durch seine unorthodoxen harmonischen Progressionen und deren offene Ausgestaltung höchst inspirierend. Er beantwortet diesen brodelnden Puls der gesamten Rhythmusgruppe mit einer für Saxophonisten ungewöhnlich modernen rhythmischen Melodieführung.
Gespielt werden Eigenkompositionen und Stücke von Mal Waldron, Reggie Workman, Henri Texier u.a..
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Biographien
Jan von Klewitz
7. März 1964 in Zagreb geboren
Studierte an der Hochschule für Musik Köln Saxophon. 1991 zog er zurück nach Berlin, wo er ein eigenes Quartett mit Wolfgang Köhler, Henning Sieverts und Bill Elgart gründete.
Er spielte im Laufe seiner Kariere in vielen bedeutenden Ensembles wie dem Berlin Contemporary Jazzorchester (Cond. Alexander von Schlippenbach), dem Deutsch-Französischen Jazzensembles (Cond. Albert Mangelsdorff), und mit vielen namhaften Musikern: Wolfgang Dauner, Evan Parker, Aki Takase, Conny Bauer, Ernst-Ludwig Petrowsky, Heinz Sauer, Steve Argüelles, Michel Godard u. a.
Er trat auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals auf. Für das Goethe-Institut ging er mit der Band Yakou Tribe auf Afrikatournee und mit dem Quartett "Cafe Du Sport" nach Indien und Pakistan.
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Hagen Stüdemann
1972 in Rostock geboren.
Nach zehnjähriger klassischer Gitarrenausbildung wechselte er zum Kontrabaß und nahm nochmals zehn Jahre bei Henry Schwarzkopf (Solobassist der Norddeutschen Philharmonie Rostock) Unterricht. Er spielte mit eigenen Bands (2001-05 Ispahan, 2001-03 ChamberJazzOrchestra, 2003-06 AnarchoJazzLobbyBand) im norddeutschen Raum und auf den dortigen Festivals (Jazzfrühling Neubrandenburg, mehrfach beim Ostseejazz). Lebt seit 2005 in Berlin (Clubauftritte mit Theo Jörgensmann, Takuji Kawai, Akira Ando, Floros Floridis, Johannes Bauer, Chritopher Dell u.a.)
In Stüdemanns Ton hallt "the sound of cry", der tiefschwarze Ursprung des Jazz. Dazu parliert er in musikalischem Esperanto aus Kammermusik, spätromantischer Gitarrenmusik, Freejazz und Hip-Hop.
Mittels Expressivität und Klangreichtum, Beweglichkeit der rhythmischen und melodischen Wendungen wird dieses in geballte Energie übersetzt und potenziert durch eine Phrasierung, welche dem Bass größten Raum sowie ungeahnte Leichtigkeit schafft.
Ein im Jazz eher untypischer fünfsaitiger Kontrabass, wie ihn jedoch die Virtuosen Barre Phillips und Renaud Garcia-Fonds spielen, ist ihm dabei unersetzlicher Partner.
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Akira Ando
1955 in Sapporo, Japan, geboren.
Er studierte zwischen 1976 und 1980 Kontrabaß an der Universität von Keio. Seine musikalische Kariere begann in den Jazzclubs von Tokyo und Yokohama. Der Freejazz zog ihn 1984 in die Jazzmetropole New York. Hier spielte er mit Cecil Taylor, Billy Bang, William Parker u.v.a..
Seit 1998 lebt er als freischaffender Bassist, Cellist und Komponist in Berlin. Hauptsächlich trat er mit Günther ăBaby" Sommer, Flores Floridis, Conny Bauer, Jean-Paul Bourelly, Alexis Pope und Soon Kim sowie der Gruppe "Takabanda" auf. In den letzten Jahren arbeitete er immer wieder mit Butohtänzern wie Yuko Kaseki und Makiko Tominaga zusammen.
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Lenjes Robinson
1954 Compton, CA, USA, geboren
Er spielte in den USA und in Europa mit den unterschiedlichsten Musiker der Jazz und Bluesszene zusammen: Goldsbury, Sue Terry, Charles Persip, Abbey Rader, George Bishop, Jay Oliver, Guitar Crusher, Freddie Rodriguez, Paul Pino, Billy Tolles, Wayne Prince, Cletus "Grapes" Williams, John Peterson, Michael Clifton, Boots Walker, Butch Tucker, Andrew Diccicco, Eric Pakula and Jack Douglas. Nina T. Davis, EB Davis
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